Franz Seifried

Eisenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1915    † 1943

 

Lebenslauf

Franz Seifried wurde am 4.1.1915 in Zellach (Kärnten) geboren. Er war Eisenbahner in Knittelfeld. Er war Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und 1930 schloss er sich der Gewerkschaft der Metallarbeiter an. 1934 ging er nach Prag. Franz Seifried war in den sozialdemokratischen Exilorganisationen aktiv. 1939 wurde er für 8 Monate interniert, danach kehrte er in die Steiermark zurück.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 9. 6. 1942 wurde Franz Seifried verhaftet und am 17. 2. 1943 in Graz gemeinsam mit Franz Lackmaier (stirbt vor Hinrichtung) und Johann Gregor (hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 1.7.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Seifried erklärte sich zum Beitritt, zu regelmäßigen Spenden und zur Mitarbeit in der ’Roten Hilfe‘ bereit. Er wurde von Gärtner angewiesen, weitere Mitglieder zu werben und sie zu Zellen zu 3 Mann zusammenzuschließen. Entsprechend diesem Auftrage warb er im Sommer und Herbst 1941 die Angeklagten Lackmaier und Gregor und die Hilfsarbeiter Pötscher und Wachter, Anfang 1942 den Schlosserwerkführer Stummer und im April 1942 die Schlossergehilfen Neubauer und Sattler an.“

Denkmal

Sein Name steht auf dem 1953 vom KZ-Verband in Knittelfeld (Bahnhofplatz 2-3) gestifteten Denkmal (Entwurf: F. Cremer und M. Schütte-Lihotzky).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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